EIne Frau mit Brille und kurzen braunen Haaren steht vor einem Zug.

Anschlussticket Lokführer/in: So vielseitig ist die Karriere bei den Bahnen in NRW

Krisenfeste Zukunftschance: Wer jetzt eine Umschulung als Lokführerin oder Lokführer startet, hat seinen Beruf bis zur Rente sicher. Doch was die wenigsten wissen: Der Karriereweg bei den Bahnen in NRW muss nicht im Führerstand Halt machen. Kathrin Beckmann, Recruiterin von Keolis Deutschland, erklärt: Mit einem Quereinstieg als Lokführerin oder Lokführer stehen viele Türen offen.

Karrieremöglichkeiten sind vom Alter unabhängig

Kathrin selbst ist im Oktober 2018 in der Bahnbranche angekommen und als Recruiterin für Keolis Deutschland tätig. Sie weiß aus eigener Erfahrung und durch den Austausch mit angehenden Lokführerinnen und Lokführern: Wer einmal Teil der Bahnerfamilie geworden ist, möchte die Branche so schnell nicht mehr wechseln. Das liegt laut Kathrin nicht nur an dem spannenden Berufsalltag, sondern auch an den unterschiedlichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten: „Aufstiegschancen sind in fast allen Bewerbungsgesprächen Thema. Die meisten Interessentinnen und Interessenten sind dann immer ganz überrascht, welche Türen sich nach der Qualifizierung für sie öffnen – unabhängig des Alters.“

Anders als in vielen anderen Branchen ist es bei den Bahnen in NRW nicht ungewöhnlich, dass Umschülerinnen und Umschüler mit über 50 Jahren noch einmal einen beruflichen Neustart wagen. „Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein“, betont Kathrin. „Ein fortgeschritteneres Alter steht Weiterentwicklung keinesfalls im Wege.“

Ein Netz aus Perspektiven

Das betrifft auch die Aufstiegschancen: Alle Positionen im Unternehmen werden intern ausgeschrieben, Gehaltssprünge sind durch tarifliche Regelungen festgelegt. Das schafft nach Sicht der Recruiterin zwei klare Vorteile gegenüber anderen Branchen. Zum einen verhindern tariflichen Regelungen einen Gender-Pay-Gap, zum anderen entsteht für zurückhaltende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gehaltsverhandlungen kein Nachteil.

„Es gibt breit gefächerte Karriereperspektiven. Ein/e ausgebildete/r Lokführer/in kann vom Führerstand auch in Verwaltungs- oder Meldestellenbereichen tätig sein. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sich zum/zur Teamleiter/in mit Personalverantwortung fortzubilden. Hier haben wir aktuell eine schönes Beispiel einer Kollegin, die von der Lokführerin nun zur Teamleiterin ernannt wurde“, erläutert Kathrin.

Möglichkeit 1: Du bleibst am Zug.

Viele Lokführerinnen und Lokführer haben ihren Traumberuf im Führerstand gefunden – die Bahnen NRW bieten für jeden „Arbeitstypen“ ein passendes Arbeitsfeld.

Das Streckennetz von Keolis Deutschland reicht grenzüberschreitend bis ins Nachbarland Niederlande hinein. Hierfür werden die Lokführer/innen extra ausgebildet. Hierzu zählt u. a. nebst Strecken- und Regelkenntnissen ein Sprachkurs. Jede Weiterentwicklung stärkt nochmals das Know-how und bietet eine zusätzliche hochwertige Qualifizierung.

In diesem Berufsfeld begleiten die Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer angehende Lokführerinnen und Lokführer bei ihren Praxisfahrten. Sie sorgen dafür, dass Nachwuchskräfte mit den Zügen sicher auf den Schienen NRW unterwegs sein können und stehen ihnen mit ihrer Erfahrung zur Seite.

Eine Besonderheit: Lokführerinnen und Lokführer können bei Keolis Deutschland die Chance wahrnehmen, den Thalys, einen Hochgeschwindigkeitszug, zu fahren. Damit ist der private Anbieter in NRW der Einzige, der nebst Regionalverkehr einen Fernverkehr mit Hochgeschwindigkeitszügen anbietet. Dafür bedarf es einer zusätzlichen Ausbildung.

Möglichkeit 2: Du möchtest führen.

Nicht nur die hochmodernen Züge lassen sich bei der eurobahn führen. Leadership und Management gehören zu den Führungskompetenzen, die auch auf dem Karriereweg zum/zur Teamleiter/in für Triebfahrzeugführer/innen gehören.

Die Teamleiterinnen und Teamleiter sind je einem eigenen Standort und somit einem festen Team zugeordnet. Als direkte Führungskraft stehen sie für alle Fragen und Belange sowie für Organisation und Planungen ihren Mitarbeiter/innen zur Verfügung. Der Arbeitsplatz bleibt dabei flexibel und abwechslungsreich: Die Organisation wird klassisch im Büro (aktuell im Homeoffice) getätigt, während das FrontLine-Management selbstverständlich im Zug stattfindet.

Verantwortliche in dieser Position planen und halten den Fortbildungs- und Theorieunterricht. Sie sorgen nicht nur dafür, dass Kolleginnen und Kollegen auf den Schienen in NRW immer auf dem neusten Wissensstand sind, sondern vermitteln ihre Motivation und Leidenschaft für den Beruf auch den angehenden Nachwuchskräften.

Wenn es auf den Strecken in NRW zu spontanen Störungen im Betrieb kommt, weil beispielsweise Streckenabschnitte durch Unwetterfolgen nicht mehr befahrbar sind, behalten die Disponentinnen und Disponenten den Überblick. Sie reagieren, organisieren und planen um – ähnlich wie Fluglotsen müssen sie dabei auf die unterschiedlichsten Situationen reagieren und dafür sorgen, die Reisenden sicher ans Ziel zu bringen.

Lebenslauf? Hier kommt es auf dich an.

Das Besondere an der Bahnbranche? Es spielt keine Rolle, ob du vor deinem Quereinstieg als Hochschuldozent , Parkettleger oder Bürokauffrau tätig warst. Nach der Ausbildung zur Triebfahrzeugführerin oder zum Treibfahrzeugführer zeigen die Bahnen in NRW allen einen neuen Karriereweg auf – jede und jeder kann seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und so neue Schritte gehen.