Bewerbung bei den Bahnen NRW: Teamleiterin Sabine verrät, worauf es ankommt
Jeder verdient die gleiche Chance
„Mein Bewerbungsgespräch ist schon ein kleines bisschen her“, lacht Sabine. Vor fast genau 10 Jahren startete sie ihre Karriere als Lokführerin – und hat dabei ihren Platz bei der eurobahn nicht nur im Führerstand, sondern auch als Teamleiterin gefunden. Eine ihrer Aufgaben in dieser Position: Gemeinsam mit Verantwortlichen aus der Personalabteilung die Bewerberinnen und Bewerber in ihren Vorstellungsgesprächen genau unter die Lupe zu nehmen.
„Schon im Lebenslauf kommt es auf die unterschiedlichen Stationen im Berufsleben an“, so Sabine. Wechselt beispielsweise jemand alle paar Monate das Unternehmen, zeuge dies auf den ersten Blick nicht unbedingt von Durchhaltevermögen. „Die Ausbildung ist anspruchsvoll. Jemand, der schnell aufgibt und bei kleinen Herausforderungen das Handtuch wirft, ist bei den Bahnen in NRW nicht richtig.“ Aber auch hier gelte es, betont Sabine, genauer hinzuschauen. Denn sie selbst weiß aus eigener Erfahrung, dass einem das Leben manchmal Steine in den Weg legt. Sie stellt klar: Jeder verdient die gleiche Chance. Egal ob Mann oder Frau, alt oder jung, arbeitssuchend, nach Elternpause oder Neuorientierung mitten im Berufsleben.
Eigeninitiative zeigen und loslegen!
„Gerade die aktuelle Corona-Krise zeigt, dass es manchmal Dinge von außen gibt, auf die man keinen Einfluss hat. Wichtig ist, wie man damit umgeht“, erklärt die Teamleiterin. „Auch ich habe jahrelang Pech gehabt: Umstrukturierungen, befristete Verträge und Kürzungen. Deswegen kann ich nur jeden ermutigen, der durch Lücken in seinem Lebenslauf verunsichert ist, es trotzdem zu versuchen.“
Und wer sich bei den Bahnen in NRW bewirbt, der muss laut Sabine vor allem eines: Eigeninitiative zeigen – und dazu gehört auch, sich über das Unternehmen und den Beruf vorab zu informieren. „Bahn ist nicht gleich Bahn“, grinst Sabine. „Natürlich muss niemand über Signaltechniken und Zugstrecken Bescheid wissen, aber wenn jemand Schichtdienst, Ausbildung oder lange Anfahrtswege als das Einfachste der Welt abtut, dann werde ich hellhörig. Der Beruf ist anspruchsvoll und das sollte jedem klar sein.“
Das Wichtigste ist für Lokführerin Sabine, dass ihr Gegenüber authentisch ist. Und natürlich freut sie sich, wenn sie auch bei anderen die Leidenschaft für den Beruf ab dem ersten Moment fühlen kann. „Wir hatten zwei Bewerberinnen, die wirklich Feuer und Flamme für die Ausbildung waren. Sie sind beide im Herbst fertig geworden und es ist wirklich schön, dass ich sie auf ihrem Weg begleiten durfte“, berichtet Sabine. Sie ist sich außerdem sicher: „Natürlich kann man im Bewerbungsgespräch nervös sein – dass zeigt, wie wichtig es für den einzelnen ist. Aber keine Sorge! Wir berücksichtigen das.“ Und mit einem Augenzwinkern fügt sie hinzu „Und falls es beim ersten Anlauf nicht klappt: Nicht aufgeben! Auch bei mir war erst die zweite Bewerbung erfolgreich. Wäre ich damals nicht drangeblieben, wäre ich jetzt nicht da, wo ich hingehöre.“