Karrierewege bei den Bahnen: Diese Möglichkeiten hast du
Die Berufe bei den Bahnen sind nicht nur krisensicher, sondern bieten dir auch vielfältige Möglichkeiten, dich persönlich und fachlich zu entfalten. Mit Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen eröffnen sich dir neue Perspektiven.
Der schnelle Einstieg: Kundenbetreuer*in
Der schnellste Einstieg in die Bahnfamilie ist der krisenfeste Job als Kundenbetreuer*in. In bis zu drei Monaten lernst du alles, was du für den Beruf wissen musst. Danach warten ein attraktives Einstiegsgehalt von mindestens 2.500 bis 2.700 Euro (brutto) und abwechslungsreiche Aufgaben auf dich. „Ist der Schritt getan, stehen im Anschluss natürlich weitere Berufe oder Qualifizierungen offen. Wir hatten bereits den Fall, dass eine Kundenbetreuerin gemerkt hat, wie groß ihre Leidenschaft ist, auch mal selbst eine Lok zu steuern. Wir haben sie erst ermuntert und es ihr schließlich ermöglicht, eine Qualifizierung zur Triebfahrzeugführerin anzufangen“, erklärt Clara Strerath, Personalsachbearbeiterin bei der Regiobahn.

„Ist der Schritt getan, stehen im Anschluss natürlich weitere Berufe oder Qualifizierungen offen.“
Clara Strerath, Personalsachbearbeiterin
Und auch Lara Schankweiler, Personalerin bei der VIAS, weiß zu berichten: „Die Bahnbranche bietet grundsätzlich vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, sobald man einmal Fuß gefasst hat. So ermöglichen wir interne, aber auch externe Weiterbildungen. Diese sind individuell auf die Persönlichkeit, das Engagement und die Ziele der einzelnen Mitarbeitenden abgestimmt.“
Wer seinen Karriereweg bei den Bahnen in NRW fortsetzen will, kann das also ohne Sorge tun. Was dabei hilft, ist: Die Sicherheit eines unbefristeten Jobs und die vielen Einblicke in die Bahnwelt, die durch einen Job als Kundenbetreuer*in gewonnen werden können.
Hier sitzt du am Steuer: Triebfahrzeugführer*in
Triebfahrzeugführer*in wirst du durch eine rund zwölfmonatige Umschulung oder eine Ausbildung (Hier erfährst du alles über die Voraussetzungen, um Eisenbahner*in im Betriebsdienst zu werden). Nach deiner Qualifizierung verdienst du 3.400 bis 3.600 Euro (brutto), die du nach Abschluss deiner Ausbildung dank Schicht- und Wochenendzulagen noch steigern kannst.

„Hier hast du einen krisensicheren Job, der auch noch gut bezahlt wird.“
Christian, Triebfahrzeugführer
„Als Triebfahrzeugführer oder Triebfahrzeugführerin hast du einen krisensicheren Job, der auch noch gut bezahlt wird“, sagt Christian Schuster. Über seinen Traumjob. Der hat mit nach vielen Jahren in der Stahlbranche noch mit über 50 seine Qualifizierung gestartet und fährt seit letztem Sommer für die Bahnen in NRW.
Die Freiheit, jederzeit deinen Job zu wechseln, hast du bei den Bahnen in NRW. Als erfahrene*r Triebfahrzeugführer*in stehen dir viele Karrierewege offen.
Immer einen Plan: Disponent*in bei den EVU
Es braucht nur die richtige Erfahrung, um vom Führerstand in die Disposition zu wechseln. Hier bist du immer dann verantwortlich, wenn kurzfristige Stör- oder Ausfälle den eigentlichen Fahrplan ins Wanken bringen. Christian Wilms hat sein Talent, ruhig auf stressige Situationen zu reagieren, schnell bemerkt. „Den Kolleg*innen in der Leitstelle ist aufgefallen, dass ich immer versucht habe, zu jedem Problem eine Lösung mitzuliefern.“ Das machte Eindruck und er gewann Fürsprecher unter den Disponent*innen. Nur zwei Jahre nach seiner Umschulung zum Triebfahrzeugführer stellte er seine Fähigkeiten bei einem Probetag in der Disposition unter Beweis. Christian: „Das hat dann auch den Chef der Leitstelle überzeugt.“
Als Disponent genießt Christian nun die neue Herausforderung: „Ich kann von der Leistelle aus den Kollegen auf der Schiene helfen und ihnen das Leben so leicht wie nur möglich zu machen.“ Hinzu kommen feste Schichtzeiten, die sein Familienleben planbarer machen.
Eine regulierte Ausbildung gibt es für den Beruf nicht. Was zählt, ist Engagement und der Wille, die Besonderheiten des Jobs von den Kolleg*innen beigebracht zu bekommen. Als Disponent*in verdienst du im Schnitt rund 4.000 Euro (brutto). Auch in diesem Job kommen durch Zulagen weiteres Geld zum Grundgehalt dazu.

„Viele meiner Kolleg*innen lieben den einsamen Job im Führerstand, ich gebe lieber mein Wissen und meine Begeisterung für den Job weiter.“
Benedikt, Fahrtrainer
„Für einen Triebfahrzeugführer oder eine Triebfahrzeugführerin ist die Ausbildung zum Fahrtrainer ein kleiner Schritt auf der Karriereleiter, für die Eisenbahnverkehrsunternehmen ist dies der Schlüssel für ein besseres Mobilitätsangebot“, sagt Fahrtrainer Benedikt. Denn die Nahverkehrsbahnen möchten freiwerdende Lokführerstellen schnellstmöglich wieder besetzen und Nachwuchskräfte nach der theoretischen Ausbildung auf die Schiene bringen. Dafür brauchen sie qualifizierte Mitarbeitende, die ihr Fachwissen und ihre Erfahrung mit pädagogischem Geschick gerne an neue Kolleg*innen weitergeben – so wie Benedikt. Du willst mehr über die Aufgaben von Fahrtrainer*innen wissen? Hier findest du Infos.
Wie du Fahrtrainer*in werden kannst? Ganz einfach: Du brauchst lediglich drei Jahre Berufserfahrung als Lokführer*in und ein gutes Gespür für Menschen. Wichtige soziale Kompetenzen werden dir in zwei fünftägigen Schulungen vermittelt, für die du dich ganz einfach bei deinem Arbeitgeber bewerben kannst. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen schreiben Stellen für Fahr- oder Praxistrainer*innen aus – die Zusatzqualifikation hat bislang keine einheitliche Bezeichnung.
Für Nachwuchs sorgen: Ausbilder*in
Die Bahnbranche sucht händeringend nach neuen Mitarbeitenden. Doch auch qualifiziertes Personal, das den Nachwuchs ausbildet, wird dringend gesucht. Wer Freude daran findet, sein Wissen an junge Bahninteressierte weiterzugeben, dessen Karriereweg kann hierhin führen. Christian Leufen ist durch einen Quereinstieg zu den Bahnen gekommen. Nach einigen Jahren im Führerstand wurde der 34-Jährige schließlich Ausbilder und betreut seit 2022 die Eisenbahn-Azubis bei der Rurtalbahn.

„Für mich war schnell klar, dass ich all die Dinge, die ich über meinen Beruf als Eisenbahner weiß, an die künftigen Kolleg*innen weitergeben will. “
Christian, Ausbilder
Warum Christian sich dazu entschieden hat, Ausbilder zu werden? Das erklärt er so: „Ich habe großen Spaß und Freude daran, Wissen zu vermitteln. Daher war für mich schnell klar, dass ich all die Dinge, die ich über meinen Beruf als Eisenbahner weiß, an die künftigen Kolleg*innen weitergeben will. Als Ausbilder kann ich genau das tun.“
Neben der Fähigkeit, Wissen zu vermitteln, sollten Ausbilder aber noch etwas mitbringen, sagt Christian: „Wir müssen Begeisterung für den Job bei den Azubis entfachen.“ Das wird auch finanziell belohnt. m Schnitt verdienen Ausbilder*innen rund 4.000 Euro brutto im Monat – je nach Berufserfahrung und Bildungsgrad.
Sie haben Antworten auf die Fragen der Bahn-Neulinge: Mentor*innen
Das Besondere bei der Bahnfamilie? Hier werden angehende Bahner*innen auch schon während ihrer Umschulung bestmöglich unterstützt. Das gelingt durch die Mentoren von Fokus Bahn NRW, die den angehenden Triebfahrzeugführer*innen mit einem offenen Ohr und einer starken Schulter zur Seite stehen. Seit nunmehr vier Jahren tragen sie so einen großen Beitrag dazu, dass weniger Teilnehmende die Qualifizierungskurse vorzeitig beenden.
Die vierzehn Mentoren, gehen ihrer Tätigkeit neben ihrem Hauptberuf als Triebfahrzeugführer bei einem der dreizehn Eisenbahnverkehrsunternehmen der Bahnen in NRW nach und engagieren sich so ehrenamtlich dafür, neue Fachkräfte in die Branche zu bekommen. Einer von diesen Mentoren ist Patrick. „Mir war klar, dass ich mein Wissen über die Bahn an andere Menschen weitergeben möchte“, erklärt er.

„Wir können ja nicht immer über unsere Personalsituation meckern, dann aber nicht aktiv dabei helfen, dass es besser wird.“
Patrick, Mentor
Ein neues Projekt der Mentoren setzt genau da an - bei den Bewerber*innen. Über Mentorengutscheine werden den Bewerber*innen ein telefonisches Gespräch mit einem der erfahrenen Mentoren angeboten, um von dem Wissen der erfahrenen Triebfahrzeugführer über die Ausbildung und den Beruf zu profitieren.
Mentoren wie Patrick machen die Tätigkeit ehrenamtlich, bekommen dafür also kein zusätzliches Gehalt. Dafür sind sie jeden Tag mit der nächsten Generation der Bahnfamilie im Austausch: Patrick: „Wir können ja nicht immer über unsere Personalsituation meckern, dann aber nicht aktiv dabei helfen, dass es besser wird.“
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