Eine Frau sitzt mit ihrem Baby im Arm auf der Couch und arbeitet am Laptop

Werde Lokführer*in – mit einer Qualifizierung in Teilzeit

Eine sichere berufliche Zukunft, gutes Gehalt und abwechslungsreiche Perspektiven: Der Beruf als Lokführer*in bietet viele Chancen – insbesondere für Menschen, die nach längerer Elternzeit wieder in der Arbeitswelt Fuß fassen möchten. Um ihnen den Start in die Bahnbranche noch einfacher ermöglichen zu können, hat Fokus Bahn NRW zusammen mit der SBH-West eine Qualifizierung in Teilzeit ins Leben gerufen.

19 statt 9 Monate: Deine Zukunft, dein Tempo

„In dem klassischen Qualifizierungsangebot werden die Inhalte in einer vergleichsweise kurzen Zeit vermittelt“, erklärt Claudia Strobel, Produktbereich Logistik der SBH-West (Stiftung Bildung & Handwerk). „Je nach Lebenssituation kann das natürlich von Vorteil sein: Viele unserer Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger schätzen den schnellen Einstieg – da sie nach einer verhältnismäßig kurzen Zeit einen vergleichsweise hohen Anfangslohn verdienen und ohne lange Überbrückungsphasen wieder in das Berufsleben einsteigen können.“

Zwischen neun bis zwölf Monate dauert die klassische Qualifizierung für die angehenden Bahner*innen aktuell – und der Lernstoff hat es in sich: Die Themen rund um Grundlagen des Eisenbahnbetriebs – Aufbau und Funktion von Diesel- und E-Loks, Zugsicherung und Signalkunde, Sicherheit und Unfallschutz – sind anspruchsvoll, die Lernphasen intensiv und herausfordernd. Auch wenn sich Fleiß und Durchhaltevermögen auszahlen – wie beispielsweise im Fall der 25-Jähigen Lokführerin Sina – ist diese Art der Qualifizierung nicht für jede*n umsetzbar.

„Aus den Gesprächen mit Lokführerinnen und Lokführern wissen wir, dass bei vielen von ihnen die Vereinbarkeit mit der Familie besser funktioniert als vielleicht ursprünglich gedacht“, weiß Claudia Strobel. Der Beruf sei daher für viele Menschen geeignet, die nach längerer Elternpause einen beruflichen Neustart wagen möchten. Doch gerade für sie sei die Vollzeitqualifizierung mit dem eigenen Alltag nur schwer vereinbar – obwohl sie durchaus Interesse an dem Berufsfeld hätten.

Ein Arbeitsumfeld, das zu dir passt – schon vor dem ersten Tag

Für die SBH-West und das Landesprogramm Fokus Bahn NRW war daher klar: Es braucht einen neuen Weg. „Die Nachfrage nach Lokführerinnen und Lokführern ist hoch“, betont Claudia Strobel. „Begeisterte Jobinteressierte zu verlieren, weil die Art der Qualifizierung nicht passt, wäre fatal. Daher haben wir die Initiative für ein neues Modell ergriffen.“

Der entwickelte Pilotkurs startet am 6. November. Das Besondere: Ähnlich wie bei den bisherigen Fernlehrgängen, die in Zeiten der Corona-Pandemie eher zwangsläufig entstanden sind, sich jedoch inzwischen bewährt haben, findet auch in dem Teilzeitkurs der theoretische Teil der Ausbildung digital und daher nicht ortsgebunden statt. Sollte beispielsweise eine Kinderbetreuung kurzzeitig ausfallen, können die Teilnehmenden des Kurses ähnlich wie in anderen Jobs oder Berufsfeldern aus dem Home-Office heraus ihre Kariere starten. Der praktische Teil findet dann in einer Ausbildungsstätte statt. Unterstützt wird das Angebot von Jobcentern bzw. der Agentur für Arbeit:

„Durch einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter können die Ausbildungskosten inklusive Kinderbetreuung und Fahrtkosten zu 100 % gefördert werden. Und da der Bedarf in diesem Mangelberuf so enorm ist, ist ein unbefristeter Arbeitsvertrag nach Abschluss der Qualifizierung auf jeden Fall gesichert!“

Claudia Strobel, SBH-West

Samantha hat den Quereinstieg gewagt – und ihren Platz gefunden.

Ganz ohne Erfahrung in der Bahnbranche war es Liebe auf den ersten Blick. Bist auch du für deinen Neustart bereit?

Für Samantha ging es raus aus dem Frisörsalon und rein ins Triebfahrzeug. Der Beruf als Lokführer*in hat ihr neue Wege eröffnet – und gibt ihr als Alleinverdienerin finanzielle Sicherheit und persönlichen Freiraum. Du willst mehr über den Beruf erfahren?

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