Eine Gruppe junger Menschen sitzt an einem Tisch und lernt.

„Die EiB-Ausbildung ist der Schlüssel zur späteren Karriere bei den Bahnen“

Die Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst, kurz EiB, ist der klassische Weg in die Bahnfamilie. Doch für wen ist der eigentlich geeignet? Zwei erfahrene Ausbilder erklären es dir. 

Wege in die Bahnbranche gibt es viele. Der „Klassiker“ ist dabei immer noch die Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst, kurz EiB. In drei Jahren lernt man hier alles über den Job im Führerstand und über das System Schiene. Die Ausbildung besteht aus Berufsschule und einem praktischen Teil im Unternehmen. Dabei wird nochmal zwischen praktischer Ausbildung, das Kennenlernen des Fahrbetriebs einschließlich dem Erlernen des Fahrens, sowie der theoretischen Begleitung, also der Vermittlung von Fachwissen und technischer Grundlagen, unterschieden.

Doch für wen ist die Ausbildung eigentlich etwas? Und was ist ihr Vorteil gegenüber einer Umschulung und damit einem Schnellstart in die Bahnbranche? Wir haben mit zwei erfahrenen Ausbildern gesprochen. Der eine, Christian Leufen von der Rurtalbahn, kam vor sechs Jahren über den Quereinstieg zu den Bahnen in NRW. Bastian Oswald von National Express hingegen hat 2008 die EiB-Ausbildung gemacht – und schwärmt noch heute davon.

„Noch immer ist es ja so, dass sich Eltern für ihre Kinder eine richtige Ausbildung wünschen. Die EiB-Ausbildung ist genau sowas.“

Bastian Oswald, National Express

Zunächst einmal ist die Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst etwas, das häufig als „etwas Handfestes“ bezeichnet wird. „Noch immer ist es ja so, dass sich Eltern für ihre Kinder eine richtige Ausbildung wünschen. Die EiB-Ausbildung ist genau sowas“, erklärt Bastian. Sie dauert drei Jahre, besteht aus Schule und praktischem Lernen. Dieses duale System, das bei vielen Berufsausbildungen gilt, ist ein Erfolgsmodell ‚Made in Germany‘, um das uns viele Länder beneiden.

Wer eine EiB-Ausbildung beginnen möchte, benötigt ein grundlegendes Interesse am System Eisenbahn, da sind sich Christian und Bastian einig. „Wer wirklich Bock auf Eisenbahn hat, der kann sich das dahinterstehende technische Wissen auch während der Ausbildung aneignen“, ist sich Bastian sicher. Miese Mathe- und Physiknoten sind also per se also kein Ausschlusskriterium – technisches Interesse und Grundverständnis sind aber natürlich von Vorteil.

Eine Übernahme ist (fast) garantiert

Bock auf Eisenbahn bedeutet für Christian auch, Bereitschaft zum Schichtdienst zu haben. „Das gehört bei den Bahnen einfach dazu. Und es gibt auch viel Positives daran: Schließlich bedeutet Schichtdienst auch, dann freihaben zu können, wenn andere Menschen arbeiten müssen.“ Was auch klar sein muss: Der Dienst im Führerstand ist ein Ein-Mann- oder Ein-Frau-Job. Zwar können die Kolleg*innen über Funk immer um Rat gefragt werden. Christian: „Aber bei der eigentlichen Arbeit ist man allein. Das muss den Azubis klar sein.“  

Wer diese Flexibilität und Bereitschaft mitbringt, der bekommt dafür große Sicherheit geboten: Nach der Ausbildung ist eine Übernahme nahezu garantiert, erklären Bastian und Christian. Und auch über die nächsten Jahre muss sich in der Bahnbranche niemand Gedanken machen: Christian: „Der Job ist wirklich zukunftssicher.“

Doch was zeichnet die EiB-Ausbildung genau aus? Auch darüber herrscht bei den beiden Ausbildern Einigkeit:

Portrait von Christian Leufen, Lokführer bei der Rurtalbahn
„Hier bekommst du einen kompletten Einblick in die Branche und kannst gleichzeitig über den Tellerrand der Ausbildung hinaussehen.“

Christian Leufen, Rurtalbahn

Durch die drei Jahre, auf die die Ausbildung angelegt ist, bleibt genügend Zeit, Theorie- und Praxisinhalte in aller Ruhe aufzunehmen. Außerdem werden in der Berufsschule auch weitere nützliche Dinge für das spätere Berufsleben vermittelt. Bastian: „Die Azubis lernen auch, sich selbstständig Wissen anzueignen. Das hilft vor allem dann, wenn das Lernen nach der Ausbildung weitergeht.“

Denn im Führerstand muss nicht Schluss mit der Bahnkarriere sein. Das zeigt schon der Werdegang von Ausbilder Bastian: „Durch die Eib-Ausbildung haben die Azubis viele Bereiche in den Bahnunternehmen bereits kennengelernt. Sie wissen dann sehr gut, in welche Richtung sie sich weiterentwickeln können. Wollen sie vielleicht irgendwann mal Fahrtrainer oder Ausbilder werden? Oder wollen sie in die Betriebsplanung oder Disposition? Das ist alles möglich. Die Eib-Ausbildung ist der Schlüssel zur späteren Karriere bei den Bahnen.“

 

Das musst du für eine EiB-Ausbildung mitbringen

Wer über die Eib-Ausbildung seine Karriere bei den Bahnen in NRW beginnen möchte, muss ein paar grundsätzliche Voraussetzungen erfüllen: 

  • So braucht es mindestens einen guten Hauptschul-, in manchen Unternehmen auch einen Realschulabschluss.
  • Deutsch muss auf Sprachniveau B2 gesprochen, geschrieben und verstanden werden.
  • Zudem muss der angehende Azubi eine bahnärztliche Tauglichkeits- und psychologische Eignungsuntersuchung bestehen. 

Eine Illustration zeigt einen Zug in weiß.

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