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Schritt für Schritt – So läuft deine Bewerbung bei den Bahnen in NRW

Du willst Lokführer*in werden und ab in den Führerstand? Hier erfährst du, wie deine Bewerbung bei den Bahnen in NRW abläuft: von der Online-Bewerbung über den Eignungstest und die Tauglichkeitsprüfung bis zum Beginn deiner Umschulung. 

Du kommst aus einem anderen Beruf und willst umsteigen? Perfekt. Bei den Bahnen in NRW sind Quereinsteiger*innen willkommen. Die gute Nachricht: Der Weg dorthin ist klar strukturiert. Von der Online-Bewerbung über Eignungstest und Tauglichkeitsprüfung bis zur Umschulung – wir gehen das gemeinsam an. Schritt für Schritt.

Der Prozess auf einen Blick 

Wenn du Lokführer*in (Triebfahrzeugführer*in) bei den Bahnen in NRW werden willst, hast du zwei Wege: die dreijährige Ausbildung als Eisenbahner*in im Betriebsdienst (EiB) oder die verkürzte Qualifizierung – typischerweise 12 Monate lang. Für viele ist der Quereinstieg der direkte Weg in den Führerstand.

1. Online bewerben: So einfach geht’s 

 Dein Einstieg in die Jobwelt der Bahnen in NRW wirkt vielleicht etwas kompliziert, aber keine Sorge: Du wirst bei allen Schritten unterstützt. Du bewirbst dich entweder direkt bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen (abgekürzt nennt man sie „EVU“) auf den Karriereseiten oder über die Jobkarte der Bahnen in NRW. 


Deinen Traumjob kannst du auch Online finden

Bei unseren regelmäßigen digitalen Infoveranstaltungen kannst du dich über deine Qualifizierungsmöglichkeiten bei den Bahnen in NRW informieren. Du bist bereits sicher, dass die Bahnbranche für dich der richtige Weg ist, dann findest du offene Stellen auf unserer Job-Karte – und mit wenigen Klicks kannst du dich direkt bewerben!


 

Hier brauchst du kein förmliches Anschreiben oder einen perfekten Lebenslauf; einfach Standort wählen, ein paar persönliche Daten eintragen und die Rückmeldung abwarten. Hast du ein EVU überzeugt, setzt es sich mit dir in Verbindung. 

Sebastian Immick von National Express bringt es auf den Punkt: „Entscheidend sind für uns Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit. Viele unserer Kolleginnen starten als Quereinsteigerinnen – mit Sprachkursen, Online-Vorbereitung und persönlichem Coaching unterstützen wir sie genau dort, wo sie stehen.“ Sind deine Daten bei dem EVU angekommen, geh es Schritt für Schritt weiter. Erst prüfen wir deine Bewerbung, dann folgt ein persönliches Gespräch, anschließend die Eignungsuntersuchung und schließlich die Qualifizierung.

2. Das Kennenlernen – passt der Job zu dir? 

Im Vorstellungsgespräch punktest du mit Vorbereitung und Authentizität. Schau dir das Unternehmen, mit dem du sprichst, genau an: Welche Linien fährt es, in welchen Regionen ist es im Einsatz, welche Werte vertritt es? Beim Gespräch typische Themen sind deine Motivation, Infos über den Schichtdienst und wie steht es um dein technisches Grundverständnis. 

Dein Ziel: zeigen, dass du Lust auf den Führerstand hast und zuverlässig bist. Dein möglicher Arbeitgeber und du schauen außerdem, ob es menschlich passt. Außerdem wird die Finanzierung deiner Umschulung geklärt: Häufig läuft sie über Bildungsgutscheine oder als vergütete Qualifizierung beim EVU. Auf einen Blick: Alles, was du für deine Bewerbung als Lokführer*in wissen musst.

  Sebastian Immick  Talent Acquisition Manager, National Express
„Der Eignungstest ist transparent und praxisnah. Uns geht es um Fähigkeiten, die du im Fahrdienst jeden Tag brauchst.“

Sebastian Immick, Talent Acquisition Manager bei National Express

Eignungsuntersuchung – bist du medizinisch und psychologisch fit?

Verbindlich ist die Eignungsuntersuchung nach der Triebfahrzeugführerscheinverordnung (TFV) – häufig auch Tauglichkeitsprüfung genannt. Sie besteht aus einer medizinischen und einer psychologischen Prüfung. Medizinisch geht es um dein Seh‑ und Hörvermögen, ein Ruhe‑EKG (je nach Fall) und Laborwerte; geprüft wird auch auf psychotrope Stoffe. Psychologisch werden Aufmerksamkeit, Reaktion, Gedächtnis und psychomotorische Fähigkeiten (z. B. Koordination der Hände) sowie berufsrelevante Persönlichkeit geprüft. Sebastian: „Der Eignungstest ist transparent und praxisnah. Uns geht es um Fähigkeiten, die du im Fahrdienst jeden Tag brauchst.“

Was wird da geprüft? Typische Beispiele

Aufmerksamkeit und Konzentration: Du siehst Tabellen mit vielen Zeichen und musst in jeder Zeile ein bestimmtes Zeichen finden und markieren. Das trainiert schnelle, präzise Wahrnehmung.

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Sprachlogik: Du bekommst Wortpaare und suchst die passende Entsprechung. Beispiel: „kurz“ verhält sich zu „lang“ wie „schmal“ zu? 

  1. Offen
  2. Breit
  3. Frei
  4. Mittel

Oder: „Wasser verhält sich zu flüssig“ wie „Dampf zu? 

  1. Gasförmig
  2. Fest
  3. Flüssig
  4. Warm

Diese Eignungsuntersuchung dient der Sicherheit – schließlich führst du ein Fahrzeug mit viel Leistung und trägst Verantwortung für Fahrgäste. Dauer meist ca. 3 bis 4 Stunden; Fachwissen ist nicht nötig. Komm ausgeschlafen, frühstücke normal und bring Ausweis sowie ggf. Befunde und deinen Brillenpass mit.

4. Formalitäten und Zusagen – der Meilenstein 

Wenn du beim Bewerbungsgespräch überzeugt und die Tauglichkeit bestanden hast, steht deine Chancen richtig gut. Ein paar Formalia müssen aber vorher noch geklärt werden: polizeiliches Führungszeugnis (ohne relevante Einträge) und ein Auszug aus deinem Fahreignungsregister. Das Fahreignungsregister ist die zentrale Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamts, in der relevante Verkehrsverstöße gespeichert werden. Passt alles, steht deiner Umschulung nichts mehr im Weg. 

5. Die Umschulung beginnt 

Die Qualifizierung macht dich in einem Jahr fit für den Fahrdienst – praxisnah und in kleinen Gruppen. Zuerst Theorie bei einem Bildungsträger, dann startet die Praxis beim EVU (z. B. Simulator, Streckenkunde, Fahrzeugtechnik, Betriebsvorschriften). Dazwischen stehen Prüfungen auf dem Programm. Gut zu wissen: Die über die Jobkarte angebotenen Qualifizierungen sind nach erfolgreichem Abschluss mit einem konkreten Arbeitsplatz bei einem EVU verbunden. Sebastian: „Wer die Qualifizierung erfolgreich abschließt, übernimmt bei uns schnell Verantwortung im Fahrdienst.“


Nochmal kurz gegengecheckt: Erfüllst du die Voraussetzungen?

 

  • 20 Jahre zur Abschlussprüfung
  • Sek. I oder abgeschlossene Berufsausbildung (Ausnahmen möglich)
  • Deutsch B2 (du kannst dich sicher und klar ausdrücken)
  • Polizeiliches Führungszeugnis unauffällig
  • Kfz-Führerschein oder Bereitschaft, ihn zu erwerben

verantwortungsbewusst, zuverlässig, einsatzbereit, technikaffin, schichttauglich