Eine Person hält einen Kompass in der Hand. Auf dem Boden ist ein Pfeil zu sehen, der nach links-oben zeigt.

Orientierungscenter bieten gezieltes Training für die Umschulung als Lokführer/in

Im Orientierungscenter können interessierte Bewerber/innen den Beruf Triebfahrzeugführer/in näher kennenlernen und sich auf die Umschulung vorbereiten.

Bei den Bahnen in NRW warten in den nächsten vier Jahren rund 1.200 Lokführerstellen auf qualifizierte Bewerber/innen. Die Umschulung verspricht einen sicheren Job bis zur Rente. Aber viele Interessierte sind unsicher, ob die anspruchsvolle Qualifizierung das Richtige für sie ist. Hilfestellung bei der Entscheidung bieten die Orientierungscenter, die einige Jobcenter und Arbeitsagenturen gemeinsam mit Bildungsträgern realisieren. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu diesem Bildungsangebot.

Was ist ein Orientierungscenter für Lokführer/innen?

Ein Orientierungscenter unterstützt Interessierte bei ihrem Start in die Bahnbranche. Wer eine Umschulung als Lokführer/in anstrebt, kann sich hier informieren und in den Beruf hineinschnuppern. Die Teilnehmer/innen eines Orientierungscenters prüfen gemeinsam mit ihren Ausbilder/innen, ob die Weiterbildung als Triebfahrzeugführer/in die richtige berufliche Entscheidung für sie darstellt und ob sie alle Voraussetzungen für den Erwerb des Triebfahrzeugführerscheins erfüllen. So werden sie auf die Umschulung bestens vorbereitet.

Wo finde ich ein Orientierungscenter für Lokführer/innen?

Orientierungscenter für Lokführer/innen in NRW werden aktuell von der TÜV NORD Bildung gGmbh und der Stiftung Bildung Handwerk SBH West angeboten. Interessierte können sich über die Jobkarte der Bahnen in NRW für diese Vorkurse bewerben. Informationen zu den Orientierungscentern für Lokführer/innen gibt es auch in einigen Jobcentern und Arbeitsagenturen.

Wie lange dauern die Kurse im Orientierungscenter?

Ein Orientierungscenter für Lokführer/innen dauert, je nach Anbieter, vier bis sechs Wochen. In den Vollzeitkursen bereitet das Orientierungscenter interessierte Bewerber/innen konkret auf die Umschulung als Triebfahrzeugführer/in vor. In verschiedenen Trainings werden zum einen grundsätzliche Schlüsselkompetenzen für einen beruflichen Wiedereinstieg vermittelt. Zum anderen lernen die Teilnehmenden die genauen Anforderungen kennen, die sie als Triebfahrzeugführer/innen im Berufsumfeld erfüllen müssen.

Wie und wo kann ich mich für ein Orientierungscenter bewerben?

Wer sich für ein Orientierungscenter bewirbt, muss die Basisvoraussetzungen für eine Umschulung als Lokführer/in erfüllen. Das sind nach den gesetzlichen Vorgaben ein Mindestalter von 20 Jahren bei der Prüfung, ein Hauptschulabschluss nach Klasse 9, sowie Kenntnisse der deutschen Sprache auf dem Niveau B1. Da es sich hier um ein Kooperationsangebot mit Jobcentern oder Arbeitsagenturen handelt, muss eine Förderzusage vor Beginn des Kurses vorliegen. Interessierte können sich über die Jobkarte der Bahnen in NRW für ein Orientierungscenter bewerben oder sich an die Bildungsträger TÜV NORD Bildung gGmbh und Stiftung Bildung Handwerk SBH West wenden.

Muss ich vor einer Lokführer-Umschulung einen Vorkurs besuchen?

Ein Orientierungscenter für Lokführer/innen ist im Grunde genommen eine Eignungsfeststellung, die dem Start einer Umschulung vorgeschaltet werden kann. Für eine Umschulung bei den Bahnen in NRW ist ein Orientierungscenter nicht verpflichtend. Bei einigen Bildungsträgern wie TÜV NORD ist ein erfolgreich abgeschlossenes Orientierungscenter jedoch ausschlaggebend, um die Zusage zur Teilnahme an einer anschließenden Umschulung zu geben.

Welche Vorteile bietet ein Orientierungscenter für meine Umschulung?

Die Umschulung als Triebfahrzeugführer/in ist eine anspruchsvolle Ausbildung in sehr kurzer Zeit. Wer zuvor ein Orientierungscenter für Lokführer/innen erfolgreich abschließt, startet gut vorbereitet in die anschließende Qualifizierung. In den verschiedenen Unterrichts- und Trainingseinheiten des Orientierungscenters haben die Teilnehmenden bereit konkrete berufliche Inhalte erlernt, inklusive Rangier- und Fahrtrainings mit VR-Brille oder im Simulator. Im Rahmen eines Orientierungscenters findet zudem die für Lokführer/innen vorgeschriebene medizinische und psychologische Bahntauglichkeitsuntersuchung statt, die ausschließlich von beim Eisenbahnbundesamt registrierten Ärzten und Instituten durchgeführt wird. Damit sind praktisch alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umschulung zum/zur Lokführer/in erfüllt.