Marcel Winter und Guildo Horn stehen gemeinsam im Führerstand eines Zuges.

Sicher bis zur Rente: Zukunftsperspektiven für Lokführer

Nur die wenigsten Menschen können in dem Beruf, den sie erlernt haben, auch in Rente gehen: Zu schnell ändert sich der Arbeitsmarkt, Berufsfelder verschwinden und Arbeitnehmer verlieren sich in Zukunftsangst und Perspektivlosigkeit. Anders ist das bei den Bahnen in NRW: Lokführer finden hier sehr sichere Jobs und gute Zukunftsperspektiven. Warum das so ist und wieso es für eine Karriere als Triebfahrzeugführer nie zu spät ist, verrät der Geschäftsführer der National Express, Marcel Winter.

„Ich bin der festen Überzeugung, dass der Beruf als Lokführer beziehungsweise Lokführerin absolut zukunftssicher ist“, betont Marcel. Als Geschäftsführer der National Express Rail GmbH blickt er voraus: Wer den Beruf beginnt, der kann bis zum Rentenalter auch in diesem Job tätig sein und ist damit finanziell abgesichert. Der Grund liegt auf der Hand: Die Nachfrage für Mobilität auf der Schiene wachse enorm.

„Unsere Gesellschaft – gerade die junge Generation – fordert Alternativen zum Individualverkehr und zwar so stark wie noch nie“, erklärt der 44-Jährige. „Allgemein soll und wird der Verkehr immer mehr von der Straße auf die Schiene verlegt. Das bietet daher der Bahnbranche unwahrscheinliches Potential.“

Ein Betrieb ohne Lokführer? Absolut unvorstellbar.

Gleichzeitig stärkt der demografische Wandel den Bedarf an ausgebildeten Triebfahrzeugführern. 40 Prozent der heute in den Verkehrsunternehmen Beschäftigten gehen bis zum Jahr 2027 in den Ruhestand, allein in NRW werden bereits in den kommenden zwei Jahren rund 500 Lokführer fehlen. „Der Bedarf an Personal wächst und wird auch langfristig bestehen.“

Und wer glaubt, er sei für den Karriereweg als Triebfahrzeugführer zu alt, der irrt: „Es gibt keine Altersgrenzen für Lokführer oder Lokführerinnen“, so der Geschäftsführer. „Aber da man in dem Beruf natürlich eine hohe Aufmerksamkeit und schnelle Reaktionsfähigkeit benötigt, stellen regelmäßige medizinische Tauglichkeitsuntersuchungen sicher, dass die Personen für den Beruf geeignet sind.“

„Wer so gefragt ist, dem muss auch etwas geboten werden“

„Uns ist natürlich klar: Wer so gefragt ist, dem muss auch etwas geboten werden“, lacht der Velberter. Bei National Express gäbe es beispielsweise Aufstiegsmöglichkeiten zum Ausbildungs- oder Lehrtriebfahrzeugführer, Disponent oder Betriebsplaner.

„Natürlich könnte ich jetzt die familiäre Atmosphäre, flache Hierarchien, sehr gutes Arbeitsklima anpreisen und dass wir unseren Mitarbeitern an Feiertagen, wie beispielsweise Valentinstag oder Halloween, kleine Aufmerksamkeiten bieten. Doch das gehört für uns zum guten Ton und wir sehen das als selbstverständlich an. Weitere Benefits sind neben vermögenswirksamen Leistungen auch Jobtickets und Bike-Leasing.“

Und auch bei einem Betreiberwechsel verspricht der Geschäftsführer von National Express einen gesicherten Arbeitsplatz: Übergangstarifverträge würden ermöglichen, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am gleichen Standort für den neuen Betreiber weiterarbeiten können. Für Marcel Winter ist daher klar: Jeder – egal in welchem Alter – sollte dazu ermutigt werden, einen Quereinstieg zu wagen: „Ich glaube, man ist nie zu alt, sich neuen Herausforderungen zu stellen und seine Träume zu verwirklichen.“