Ein Kontrolleur gibt einem Fahrgast sein Ticket zurück.

Im Sinne der ehrlichen Fahrgäste

DB Regio NRW hat ihren Prüfdienst umstrukturiert: Fünfertrupps erhöhen nun das Sicherheitsgefühl im Zug.

„Guten Tag, die Fahrkarten, bitte.“ Mit diesen Worten ist der Prüfdienst der DB Regio in S-Bahnen und Regionalzügen überall in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Schüler und Studenten, Anzugträger, verwirrte Touristen mit dem falschen Fahrschein, Kinder – die Bandbreite der zu kontrollierenden Fahrgäste ist so groß wie die Vielfalt unter den Menschen.

Um die oftmals herausfordernde Aufgabe noch besser bewältigen zu können, hat DB Regio NRW ihren Prüfdienst komplett umstrukturiert. „Bisher waren unsere Kontrolleure immer in Zweier-Teams in den Zügen unterwegs. Jetzt gehören fünf Leute zu einem Prüfteam“, umschreibt Jan-Wolf Baake, Leiter Erlösmanagement und Produktinnovationen, die Veränderung.

Hintergrund dieser Maßnahme sei nicht zuletzt ein gesellschaftliches Phänomen: Immer häufiger würden Vertreter öffentlicher Institutionen während des Dienstes angegangen. Das betreffe dabei nicht nur Fahrkartenkontrolleure, sondern auch Busfahrer, Sanitäter, Sicherheitskräfte und die Polizei – vermehrt wurden Angriffe auf Mitarbeiter festgestellt. Die erhöhte Personenstärke von fünf Mitarbeitern in den Prüfdiensten soll künftig solche Übergriffe verhindern. Zwei Mitarbeiter kontrollieren die rechte Seite der Bahn, zwei die linke. In der Mitte ist der Gruppenleiter unterwegs. „Er ist der Hauptansprechpartner für den Kunden und besonders für den Umgang mit den unterschiedlichsten Fahrgästen geschult. Droht eine Situation aus dem Ruder zu laufen, dann greift er ein und beschwichtigt“, so Baake weiter.

Die Ehrlichen bestätigen

Allein die stärkere personale Präsenz erhöht das subjektive Sicherheitsgefühl. Dennoch ist der Prüfdienst kein Sicherheitspersonal, wie der Mitarbeiter von DB Regio NRW betont: „Sie sind zusätzlich zum Sicherheitsdienst in den Zügen unterwegs. Sie sind als Fünfertrupp deutlich sichtbar. Das ist auch ihre Stärke im Vergleich zu den Zweier-Teams, die früher im Einsatz waren.“ Letztlich werde durch ihre Anwesenheit im Zug auch der Gerechtigkeitssinn angesprochen: „Der Prüfdienst kümmert sich um die Schwarzfahrer. Das freut die Fahrgäste, die immer ein Ticket kaufen, weil es einfach gerecht ist.“ Eingesetzt werden die neuen Fünfertrupps vor allem im Ballungsraumverkehr, wo sie auf kurzen Abschnitten mit vielen Fahrgästen in Kontakt kommen. Aktuell zählen 150 Mitarbeiter zum ständigen Prüfdienst der DB Regio NRW, der schon bald auch bei anderen Betreibern zum Einsatz kommen soll.