Ein Polizeibeamter steht mit Zuschauenden in einer Bahn.

Besondere Schulungen: Mit der Bundespolizei auf brenzliche Situationen vorbereitet

Im Bahnalltag kann es auch mal gefährlich werden. Damit die Mitarbeitenden auf solche Situationen vorbereitet sind, bieten die Bahnen in NRW Schulungen bei der Bundespolizei an. Was dort gelernt wird, erfährst du hier.

Aggressive Fahrgäste, personenlose Gegenstände am Gleis: Im öffentlichen Verkehr kann es immer wieder zu brenzlichen Situationen kommen. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen lassen ihre Mitarbeitenden in diesen Fällen nicht allein. Weil deren Sicherheit oberste Priorität hat, gibt es nun im Rahmen des Projekts Fokus Sicherheit und kurz vor der Europameisterschaft 2024 auf dem Gelände der Bundespolizei in Sankt Augustin ein ganz besonderes Angebot für Kundenbetreuer*innen.

Die Bundespolizei führt im Hochsicherheitstrakt sogenannte Mulitplikatorenschulungen durch. Mitarbeitende der EVUs werden dabei nicht nur für mögliche Gefahrensituationen sensibilisiert, sie sollen ihr Wissen später auch an ihre Kolleg*innen weitergeben: Was mache ich bei einem personenlosen Gepäckstück? Wie verhalte ich mich, wenn Fahrgäste aggressiv auftreten? Den Mitarbeitenden soll die Angst vor solchen Situationen genommen werden, erklärt Jürgen Groten. Der Fachkoordinator für die Bahnpolizei leitet die theoretische und praktische Schulung.

Die Bundespolizei kümmert sich um die Sicherheit der Mitarbeitenden

Auch unabhängig von der EURO24 ist Jürgen Groten die Sicherheit der Kundenbetreuer*innen ein besonderes Anliegen. Er berichtet, dass die Gefahr vor Anschlägen immer größer wird – gerade in Bezug auf die anstehende Europameisterschaft sei mit diversen Delikten zu rechnen. Eisenbahnen sowie die -infrastruktur sind dabei oftmals Ziel eines Angriffs, so der Bundespolizist. Das Gebot der Bundespolizei ist daher nicht nur, dass alle Fahrgäste sicher ans Ziel kommen, sondern auch, dass die Mitarbeitenden der Bahnen in NRW ihren Job sicher ausüben können.

Terrorismus ist die eine Gefahr, zwischenmenschliche Streitigkeiten gehören hingegen zum Alltag vieler Kundenbetreuer*innen. Deswegen werden die Mitarbeitenden insbesondere darin geschult, soziale Probleme bereits im Vorfeld zu erkennen und zu deeskalieren.

Die Theorie wird in die Praxis umgesetzt

In einem ausrangierten Zug proben die Teilnehmenden den Ernstfall – unterstützt vom Personal der Bundespolizei. Groten möchte den Kundenbetreuer*innen dabei vor allem die Scheu nehmen sich bei der Bundespolizei zu melden und gibt weitere wichtige Tipps:

Polizist Jürgen Groten steht vor einer Bildschirm-Präsentation.
„Seien Sie aufmerksam. Seien Sie offen für alle Informationen, die Sie auf unterschiedlichen Wegen bekommen. Wenn Sie der Meinung sind, da ist jemand, der sich auffällig verhält, scheuen Sie nicht, die Bundespolizei zu benachrichtigen.“

Jürgen Groten, Fachkoordinator Bahnpolizei

Nicht nur die Teilnehmenden sind begeistert, auch Jürgen Groten hat sichtlich Spaß am Sicherheitstraining. Seit etwa einem Jahr bieten die Bahnen in NRW diese Schulungen mit Unterstützung der Bundespolizei an. Die Resonanz ist durchweg positiv, erzählt Groten. Die Mitarbeitenden reagieren vor allem mit Erleichterung, Handlungsempfehlungen mit an die Hand zu bekommen, die eigene Unsicherheiten und Ängste nehmen, so Groten.

Entsprechend geschult und mit weiterem Lernmaterial ausgestattet, können die Mitarbeitenden dann später ihr gelerntes Wissen an ihre Kolleg*innen weitergeben. Für mehr Sicherheit bei den Bahnen in NRW!

Einen Einblick in die Multiplikatorenschulung gibt es hier: